Laut einer neuen Studie, die im European Heart Journal-Cardiovascular Imaging veröffentlicht wurde, leidet eine beträchtliche Anzahl gesunder älterer Erwachsener an einer Herzklappenerkrankung. Diese Erkrankung kann zu ernsthaften Komplikationen führen, wenn sie nicht diagnostiziert wird.
Die Studie, an der 4.237 Teilnehmer im Alter von 60 Jahren und älter ohne bekannte Herzprobleme teilnahmen, ergab, dass mehr als ein Viertel der untersuchten Personen eine Herzklappenerkrankung hatte. Während die meisten Fälle mild verliefen und keine Symptome aufwiesen, stieg das Risiko, eine HVD zu entwickeln, mit dem Alter an, was auf eine höhere Wahrscheinlichkeit des Auftretens im Laufe der Zeit hinweist.
Symptome, Diagnose und Behandlung
Eine Herzklappenerkrankung entsteht, wenn eine oder mehrere der vier Herzklappen entweder undicht werden oder sich übermäßig verengen, wodurch die Funktion des Herzens beeinträchtigt und der Blutfluss behindert wird.
Typische Symptome sind Schmerzen in der Brust, Kurzatmigkeit, periphere Ödeme (Schwellungen in Füßen, Knöcheln und anderen Bereichen), Benommenheit, Müdigkeit und Synkopen (Ohnmachtsanfälle).
Die Erkrankung kann in jedem Alter auftreten, wird aber in der Regel nur dann frühzeitig erkannt, wenn sie durch eine von Geburt an abnorme Herzklappe verursacht wird.
Eine frühzeitige Erkennung ist von Vorteil, insbesondere bei körperlich aktiven Patienten, da die Symptome möglicherweise erst auftreten, wenn die HVD bereits schwerwiegend ist. Bei leichten oder mittelschweren Fällen empfehlen Ärzte häufig eine Änderung der Lebensweise, z. B. die Kontrolle des Blutdrucks, die Senkung des Cholesterinspiegels, den Verzicht auf das Rauchen und die Aufnahme eines Sportprogramms.
In schweren Stadien kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, um die betroffene Herzklappe zu reparieren oder zu ersetzen.
Minimal-invasive Operationen
Die Fortschritte in der Medizintechnik haben zur Entwicklung von minimal-invasiven Operationen mittels Katheter geführt, wie z.B. dem Transkatheter-Aortenklappenersatz (TAVR) und dem MitraClip für die Mitralinsuffizienz.
Diese Verfahren können weniger invasiv sein als die traditionelle Operation am offenen Herzen und bieten Patienten mit HVD möglicherweise eine bessere Lebensqualität. Regelmäßige körperliche Aktivität wird dringend empfohlen, um die Auswirkungen der Herzklappenerkrankung zu mildern, unabhängig davon, ob ein chirurgischer Eingriff erforderlich ist oder nicht.